6 Tage frei. Ich hatte fast eine ganze Woche Ferien. Wenn das nicht förmlich nach Verreisen schreit?
Aber wohin? Allzu grosse Ferien liegen finanziell gerade nicht drin und trotzdem verspüre ich den Drang ein paar Tage wegzufahren. Ich checke Flug- und Zugreisen, in der Hoffnung auf ein Schnäppchen. Leider war dem gerade nicht so. Dann eben das Auto. Ein kleiner Road Trip mit dem Kind. Einfach hineinsetzen, losfahren und schauen, wie weit wir kommen. Das wäre doch was. Voll easy und unkompliziert…
Die gemütlichste aller Zonen – die Komfortzone
Ich bin ein Krebs. Nicht, dass ich sonderlich an Astrologie glauben würde, gewisse Sachen lassen sich damit aber einfach ganz gut erklären.
So wie bei mir und dem Krebs halt. Der Krebs liebt sein zu Hause. Nicht nur die äußeren vier Wände, sondern auch die innere Komfortzone. Diese zu verlassen fällt mir in gewissen Momenten nach wie vor unglaublich schwer.
Wie zum Beispiel jetzt. Einfach mit dem Kind ins Auto zu steigen und loszufahren hört sich easy an und ist es für die meisten wahrscheinlich auch. Für mich ist es aber ein Riesending. Tausend Ängste flattern bereits beim Gedanken daran durch meinen Kopf. Was wäre, wenn wir eine Panne haben? Ein Reifen platzt? Das Auto nicht mehr anspringt? Wir uns komplett verfahren? Das Handy kaputt geht oder wir beklaut werden? In etwa so läuft der Film im Kopf ab. Dazu kommen noch so tolle Sachen wie „was denken die Leute, wenn ich alleine mit Kind verreise? Ist das nicht irgendwie traurig, weil sie meinen wir hätten keine Freunde / Familie?
Ja, vielleicht langst du dir gerade an den Kopf oder denkst dir „bitte, was? Wie kommt frau auf solche Ideen“? Aber; the struggle is real. Meiner zumindest. Warum? Weil Krebs halt. Oder einfach tief drin nach wie vor ein ziemlich ängstlicher Mensch ohne allzu grosses Selbstvertrauen.
Aber das soll ja nicht so bleiben. Das ich überhaupt daran denke, alleine mit Auto und Kind wegzufahren, zeigt bereits, welch grosse Entwicklung der unsichere Angst-Mensch gemacht hat. Dass ich es dann auch tatsächlich machen werde, daran hatte ich anfangs selbst nicht geglaubt.
Ängste überwinden – für mehr Freiheit
Ich predige ja immer wieder, wie wichtig es ist, seinem Kind und seinen Fähigkeiten zu vertrauen. Wie wäre es nun, dies zur Abwechslung auch bei mir selbst zu tun? Mir mein ganzes Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten, in mich als kompetenten Menschen zu schenken?
Ich wollte es tun. Ich wollte so sehr über mich hinauswachsen. Mir selbst vertrauen und weiterkommen. Also hab ich mir das Kind und den Rucksack geschnappt und bin los. Die erste halbe Stunde war wirklich nicht leicht. Unzählige Gründe waren da, warum es besser wäre umzukehren. Doch ich tat es nicht. Ich fuhr weiter, auf mich vertrauend, dass ich es schaffen kann und auch werde!
Während das Kind die Aussicht und sein Hörbuch genoss, hatte ich viel Zeit meinen Ängsten nachzufühlen. Ich konnte nach der Fahrt erkennen woher sie kamen, was alles dahintersteckte und einen grossen Teil davon loslassen. So sehr, dass ich unseren Road Trip unglaublich genießen konnte. Aus geplanten drei Tagen wurden am Ende sogar fünf. Und wer weiss, wenn wir länger frei gehabt hätten, wären wir vielleicht jetzt noch unterwegs.
neu gewonnenes Selbstvertrauen
Was ich dir heute genau sagen will? Naja, wahrscheinlich das, dass es unglaublich befreiend sein kann, sich seinen Ängsten zu stellen, egal welcher Art. Dass es grossartig ist, wenn das Selbstvertrauen Stück für Stück wachsen darf. Und dass wir so viel vom Leben und der Welt verpassen, wenn wir uns nur in unserer Komfortzone bewegen, so schön und gemütlich sie auch ist.
Lasst uns rausgehen und leben. Jeden Tag. Ausser am Sonntag. Da ist Ruhetag. 🙂 🙂 🙂
Kennst du deine Ängste? Oder hast du in letzter Zeit auch welche ziehen lassen? Wann hast du deine Komfortzone das letzte Mal bewusst verlassen? Ich würde mich riesig über den Austausch mit dir freuen. Nächste Woche gibt es dann unsere Reiseroute zum inspirieren lassen und nachreisen. 😉
Deine
Corina
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