Wer kennt den Film „Girls Club – Vorsicht bissig“ noch? Die Schülerin kommt direkt aus Afrika auf eine amerikanische Highschool und vergleicht das Treiben da mit den wilden Tieren, die sie aus ihrer Heimat kennt.
Genau diese Sequenzen schossen mir beim letzten Spielplatz-Besuch durch den Kopf.
Nach einer mehr als kurzen Nacht, beschloss ich mich auf einer Bank ausserhalb des Treibens auszuruhen. Mein Mann stürzte sich währenddessen mit Rabauke ins Gewühl. Von meinem Posten aus hatte ich einen wunderbaren Ausblick auf das bunte Treiben.
Die verschiedenen Spielplatz-Spezies
Da gibt es die entspannten Löwen-Mamas, die interessiert die neuesten Erziehungsratgeber und Brei-Koch Tipps austauschen. Gleichzeitig haben sie immer ein wachsames Auge auf ihren herumtollenden Nachwuchs. Ruhig sitzen sie da, reagieren aber mit Gebrüll, wenn sich Ludwig-Maximilian einen Stein in die Nase steckt oder Sophie-Liana von einem anderen Kind in den Sand geschubst wird.
Früher trafen sie sich jeden Donnerstag nach der Arbeit auf einen Prosecco und tauschten den neuesten Büroklatsch aus. Heute sind es die regelmäßigen Besuche auf dem Spielplatz und der Austausch über Kinderwagenmodelle und Schlafprogramme (meine Meinung dazu gibt es hier). Sie sind zufrieden mit ihrer neuen Rolle, obwohl sie sich manchmal nach dem regelmäßigen Prosecco sehnen.
Spielende Affen und schlafende Nilpferde
Auf einer anderen Bank sitzt ein schlafender Nilpferd-Papa. Wo und wer sein Kind ist, ist nicht leicht zu erkennen, da er die Augen meist geschlossen hält. Er zeigt äusserlich nicht viel Interesse am Geschehen. Sein Gehör- und Geruchssinn sind aber überaus aktiv und angespannt.
Wahrscheinlich hat Nilpferd-Mama die beiden aus dem Haus geworfen, damit sie einmal ein paar Stunden für sich hat.
Mittendrin tummeln sich die ganzen Spielplatz-Affen. Sie werden selbst zu Kindern und freuen sich über die vielen Spielgeräte.
Neben den Affen gibt es aber noch eine andere Art, die sich stets im Geschehen aufhalten. Gemeint sind die Geier. Sie kreisen wie Helikopter um ihre Liana-Maries und Jonas-Leons und behüten sie vor jedem möglichen Sturz. Kommt ein anderes Kind zu Nahe, stürzen sie sich sofort auf das Treiben und vermeiden so jegliche Kontaktaufnahme und allfällige Konflikte. Übrigens wird Rabauke von so einem Helikopter-Geier beaufsichtigt. Mein Mann ist nämlich das Paradebeispiel dafür. 🙂
Spielplatz, du schöner bunter Ort
Während ich das ganze beobachte, frage ich mich, was für ein Spielplatz-Tier ich wohl wäre. Am wahrscheinlichsten eine Mischung zwischen Löwen-Mama und spielendem Affen. Begleitet mich jedoch mein Mann, dann mache ich lieber das Nilpferd. Ich schalte dabei aber alle meine Sinne aus. 🙂
Konntet ihr auch schon solche Szenen beobachten? Oder welcher Spezies würdet ihr euch zuordnen? Ich freue mich natürlich sehr über eure Kommentare.
Eure
Corina
Übrigens, einen weiteren tollen Artikel zum Thema Löwen-Mütter findet ihr hier.
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Ein Gedanke zu ”Spielplatz – Familien in freier Wildbahn“