„Jedes Kind kann schlafen lernen“, wer kennt es? Das Buch mit dem vielversprechenden Titel und der Hoffnung geplagter Eltern, endlich den wohlverdienten Schlaf zu bekommen. Doch was steckt dahinter? Ist es wirklich sinnvoll sein Kind schreien zu lassen?
Schreien, damit die Eltern schlafen dürfen
Ein Schlafprogramm, dass das Kind Schritt für Schritt ans alleinige ein-& durchschlafen gewöhnen soll. Auch 2020 gibt es immer noch Eltern, die darauf schwören & auch Kinderärzte empfehlen es nach wie vor. So hat mir vor 2 Wochen eine Freundin erzählt, wie ihre Tochter dank dem Schlafprogramm endlich zum Alleinschläfer wurde. Ihr Kinderarzt hätte ihr dazu geraten, und damit steht sie nicht alleine da.
Ich freu mich für meine Freundin, dass sie endlich schlafen darf. Nur zu gut erinnere ich mich daran wie es ist, mit einem Gehirn aus Kartoffelbrei durch die Welt zu gehen. Aus reinem Schlafmangel.
Bedürfnisse wahrnehmen – Nähe geben
Doch trotz allen anstrengenden Nächten, Rabauke schläft auch mit 2 Jahren noch nicht durch, sehe ich dieses Buch und die darin beschriebene Ferber-Methode sehr kritisch. Das Baby oder Kleinkind schreien zu lassen bis es aufgibt und resigniert. Das Babyphone ausschalten. Das Kind und seine Bedürfnisse ignorieren. Mein Mama-Herz würde in Stücke brechen.
Kennst du dieses Gefühl, nachts aufzuwachen, dich an deinen Partner zu kuscheln um kurze Zeit später wieder weiterzuschlafen? Diese wohlige Wärme und Sicherheit? Glaubst du nicht, dass es unseren Kleinen genau so geht?
Euer Kind will euch nichts Böses. Es ist nicht seine Absicht, euch in schlaflose Zombies zu verwandeln. Es möchte bloß wahrgenommen werden, seine Bedürfnisse stillen. Geht darauf ein, die Entwicklung eures Kindes dankt es euch.
Schreien lassen – Auswirkung auf die Hirnentwicklung
Schreien lassen kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, Angststörungen und stressbedingte Erkrankungen hervorrufen und sogar Depressionen begünstigen. Das Urvertrauen wird gestört. Das Baby lernt, dass seine Bedürfnisse nicht wichtig sind.
Außerdem kann sich der Stress negativ aufs Immunsystem des Kindes auswirken. Es wird allfälliger für Krankheiten. Und mit einem kranken Kind werden die Nächte bekanntlich noch anstrengender. Ihr seht wohin das führt?
Hört auf euer Bauchgefühl!
Bitte, liebe Eltern, macht einen grossen Bogen um all diese Schlafprogramme. Ich kann nicht genug betonen, wie wichtig dies für die Beziehung und die Entwicklung des Kindes ist. Aus eigener Erfahrung weiss ich nur zu gut, wie unglaublich anstrengend das sein kann. Aber hört auf euer Bauchgefühl. Wie geht es euch, wenn ihr euer Kind schreien hört? Wie fühlt ihr euch dabei? Fühlt es sich richtig an, das kleine Wesen allein in seinem Bett zu lassen, weinend und traurig? Oder möchtet ihr es herausnehmen und trösten? Tut es! Habt keine Angst. Euer Kind wird euch dadurch nicht auf der Nase herum tanzen. Euer Kind wird sich geliebt fühlen. Verstanden und akzeptiert. Ihr helft ihm, sich zu einer selbständigen und selbstbewussten Person zu entwickeln.
Wie sind eure Erfahrungen? Ich freue mich auf eure Anregungen. Gerne beantworte ich auch weitere Fragen zu dem Thema.
Eure
Corina
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Du sprichst mir aus der Seele. Wie oft hört man ,, Lass das Kind schreien. Das kräftigt die Lungen.“ Arrrggg. Ich habe beide Kinder nie schreien lassen und sie sind trotzdem nicht verwöhnt dadurch. Beide schlafen immer in ihren Betten und auch immer durch. Es sei denn es kommt ein Zähnchen oder schlechte Träume. Dann bin ich als Mama sofort zu Stelle und auch nachts zum kuscheln bereit.
Liebe Grüße
Melanie von https://www.lovingcarli.com/
Diese Aussagen von wegen Kräftigung der Lunge, etc. finde ich ganz schlimm. Vor allem wenn man bedenkt, woher diese Ideen eigentlich kommen (siehe Johanna Harrer).