Was heisst Tod? – Sterben kindgerecht erklären

Es ist Mitte Oktober und bei uns zu Hause fangen die ersten Vorbereitungen zum „Tag der Toten“ an. Ich liebe diesen Tag und versuche, ihn auch in der Schweiz weiterhin zu feiern bzw. die Tradition dem Kind weiterzugeben. Während bei Halloween Dunkelheit und Schrecken zelebriert wird, feiern wir den Tod als Teil des Lebens.

In Mexiko feiert man den Tod als Teil des Lebens.

Da Darstellungen von Skeletten, Schädeln und dem Tod in Mexiko praktisch allgegenwärtig sind, kam Kind schon früh in Berührung mit solchen Themen. Bis jetzt hatte ich nicht das Gefühl, dass es ihn allzu gross beschäftigen würde. Farbige Totenköpfe sind fast so normal wie scharfe Süssigkeiten (klingt komisch, ist es auch). Bis zu diesem Jahr…

Der Tag des Todes wirft Fragen auf

Ich fange also an das Haus zu dekorieren, bastle kleine Schädel und bin voll in meinem Element, wie jedes Jahr um diese Zeit.

Als wir gerade dabei sind, neue Totenköpfe aus Salzteig zu formen, merke ich, dass Kind aufgehört hat zu kneten. In seinen Augen glitzern Tränen. „Was ist los, Schatz?“. „Mami, was passiert eigentlich mit meinen Spielsachen, wenn ich sterbe? Kann ich die mitnehmen?“. Kind wirkt unglaublich traurig. Ich versuche ihm zu erklären, dass das nicht funktionieren wird. Seine Spielsachen werden nach dem Tod hierbleiben.

Kind ist untröstlich darüber.

„Mami, ich möchte nicht sterben.“ Das verstehe ich. Ich auch nicht. Noch nicht, auf jeden Fall.

Entwicklungsbedingte Ängste

Nach einer kleinen Recherche im Internet bin ich auf einen Artikel aus dem Familienhandbuch gestossen. Hier steht, dass es wohl normal ist, dass Kinder mit 4 Jahren anfangen, Fragen zum Tod zu stellen und dabei auch Sorgen um materiellen Besitz und was damit nach dem Tod passiert, aufkommen.

Das erklärt die Angst um seine Spielsachen. Doch was kann ich noch tun, um Kind seine Fragen zum Thema Tod zu beantworten?

Ich tue dies ja gerne mit Büchern. Bei meiner Blogger-Kollegin Eliane von mint und malve findest du eine schöne Sammlung an Kinderbüchern zu genau dieser Thematik.

Zufällig bin ich auch auf das Bilderbuch „auf Wiedersehen, Oma“ von Birte Müller gestossen. Die Geschichte passt nicht nur zur Thematik Tod / Trauer sondern auch zu den Vorbereitungen unseres Festes.

Des weiteren finde ich es wichtig, sich selbst die Frage zu stellen, woran ich glaube? Was passiert mit mir nach dem Tod? Glaube ich an ein Leben danach / einen Himmel / eine Wiedergeburt? Mir meiner eigenen Sichtweise / meines Glaubens bewusst zu sein, hilft mir die Fragen meines Kindes zu beantworten.

Bei uns resultierte das Interesse am Sterben und dem Tod durch die Vorbereitungen auf den mexikanischen Feiertag, den Tag der Toten. Natürlich kann es auch passieren, dass das Thema aufgrund eines Verlustes innerhalb der Familie oder dem nahen Freundeskreis aufkommt. Hierzu hat projuventute ein paar gute Tipps im Umgang mit Kindern.

Tod feiern – mit Geschenken für alle

Nachdem wir das Buch vor- und rückwärts gelesen haben, hat er dann doch noch einmal Lust bekommen, mir beim Dekorieren zu helfen.

Spontan haben wir auch gleich noch ein paar Masken gebastelt. Die möchte er seinen Kita-Freunden schenken. Falls dies dann ebenfalls Fragen zum Thema Sterben / Tod auslöst, bin ich ja jetzt vorbereitet.

Und falls du noch mehr über den Tag der Toten, also den „dia de los muertos“ wissen möchtest, dann lies doch mal meinen Artikel vom letzten Jahr. Du findest ihn hier.

Ist das Thema bei dir auch gerade aktuell? Oder schon vorbei? Wie gehst du mit solchen Fragen um? Ich freue mich auf deine Erfahrung.

Deine

Corina

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Corina

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