Rad steht – Kind geht – eigentlich ganz einfach, oder?

Es ist wieder so weit. Die Sommerferien sind vorbei, das neue Schuljahr hat begonnen. Und mit ihm der erste Tag im Kindergarten.

Viele der Kinder meistern den Schulweg allein. Obwohl es bei meinem Sohn noch ein Weilchen dauert, bis der erste Kindergarten-Tag vor der Tür steht, weiss ich von ganz vielen Eltern, dass sie ihren Nachwuchs mit gemischten Gefühlen gehen lassen. Einerseits sind sie stolz auf ihre grossen Kleinen. Andererseits machen sie sich Sorgen, denn so ein Schulweg birgt auch einige Gefahren.

Frühe Verkehrsschulung

Die wohl größte Angst besteht beim Überqueren der Strasse. Nicht unbegründet, denn laut bfu.ch geschehen 45% der schweren Kinderunfälle auf dem Schulweg.

Natürlich versuchen die Eltern ihre Kinder auf die Gefahren hinzuweisen. „Luege, lose, laufe“, kommt bestimmt vielen bekannt vor, oder? Seit mein Sohn laufen kann, bete ich ihm diesen Satz wie ein Mantra vor, sobald wir an einen Fussgängerstreifen kommen. Und noch etwas versuche ich ihm seit Tag 0 beizubringen: wir gehen erst los, wenn die Räder stehen. Rad steht – Kind geht.

Das kindliche Hirn und Geschwindigkeiten

Rad steht - Kind geht. Für die Sicherheit unserer Kinder.

Dies aus gutem Grund. Kinder können erst mit ca. 8 – 10 Jahren Geschwindigkeiten einschätzen. Ein 4-jähriges Kind auf dem Weg zum Kindergarten sieht ein fahrendes Auto. Dass es sich verlangsamt, sieht es aber nicht. Es kann gar nicht, weil das Gehirn noch nicht so weit entwickelt ist.

Kinder lernen in den ersten Kindergarten-Wochen vom Polizisten höchstpersönlich, dass sie die Strasse erst überqueren dürfen, wenn das Auto stillsteht.
Und auch in der Kita versuchen wir die Kinder bereits darauf vorzubereiten. Wir warten. Und das nicht immer zur Freude der Autofahrer. Von wildem Gefuchtel mit den Armen über Lichtsignale bis zu wütenden Kommentaren und anstandslosen Handzeichen habe ich schon so ziemlich alles erlebt.

Rad steht – für unsere Kinder

Liebe Autofahrer, es fällt mir oft schwer, ruhig zu bleiben und abzuwarten. Ich würde gerne mit meinen Kindern losgehen, wenn ich sehe, dass ihr euer Fahrzeug verlangsamt. Doch ich bleibe stehen, halte euren Ärger darüber aus, zum Schutz „meiner“ Kinder. Denn jedes Kind, dass auf dem Schulweg in einen Unfall verwickelt wird, ist eines Zuviel.

Bitte denkt daran, wenn ihr das nächste Mal an einen Fussgängerstreifen fährt und eine Kindergruppe seht. Sie tun das nicht, um euch zu schikanieren oder eure Zeit zu stehlen. Sie machen das, weil sie es so gelernt haben. Und weil sie so sicher sind, dass sie die Strasse gefahrenlos überqueren können.

Rad steht – Kind geht. Und jedes Kind wird es euch mit einem Lachen und herzlichen Winken danken. Denn auch das bringen wir ihnen bei.

Wie bereitest du dein/e Kind/er auf den Strassenverkehr vor? Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Deine

Corina

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Corina

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