Kindergarten-Eintritt – der Countdown läuft

Nun ist es endlich auch bei uns soweit. Der Kindergarteneintritt steht bevor.

Die Vorfreude ist gross. Beim Kind. Nicht unbedingt bei mir. Ich fühle mich irgendwie noch nicht bereit für diesen Schritt.🙂 aber anderes Thema. Heute soll es nicht um mich und mein Loslassen gehen, sondern ums Kind.

Die Aufregung vor dem Kindergarteneintritt

Ich beobachte nämlich seit Jahren, dass die letzten Wochen vor dem Kindergarten-Eintritt unglaublich anstrengend sind. Hinter verschlossenen Kita-Türen nennen wir sie gerne auch einmal die Horror-Wochen. Gefühlt alles, was wir den Kindern die letzten 4 oder 5 Jahren versucht haben beizubringen, ist vergessen.

Da werden plötzlich wieder Legosteine in hohem Bogen durch die Luft geschleudert, andere Kinder, die im Weg stehen, zur Seite geschubst, geschrien und um sich geschlagen.

Gleichzeitig sind die Kinder unglaublich anhänglich. Wo vorher jede Hilfe verweigert wurde, wie z.B. anziehen, aufs WC gehen, etc. geht jetzt nichts mehr. Bei allem brauchen sie Unterstützung, sei es beim Konflikte lösen oder beim Wasser einschenken.

Die Kinder haben in kurzer Zeit tausend Rückschritte gemacht und mehr als einmal stellt sich mir die Frage: und ihr wollt im Sommer in den Kindergarten?

Eine weitere Phase, die vorbei geht

Erkennst du dein zukünftiges Kindergarten- oder Schulkind auch in dieser Beschreibung?

Dann kommt hier die gute Nachricht: es ist komplett normal (und geht vorüber)!

Bis es aber vorbei ist, zeige ich dir, wie du mit dieser Vor-Schul-Phase am besten umgehst und möchte dir erklären, warum unsere Kinder eigentlich so reagieren.

  1. Sicherheit

Kindergarten. Überall wird nur noch von diesem Kindergarten gesprochen. Jeder entfernt bekannte Erwachsene stellt dem Kind dieselbe Frage: freust du dich auf den Kindergarten?

Dabei weiss das Kind oftmals noch gar nicht, was denn Kindergarten bzw. Kindergarteneintritt überhaupt bedeutet. Es hat keine Vorstellung davon, wie es dort aussieht, was man da macht und wie es ist, täglich an einen Ort hinzu“müssen“.

Das alles kann beim Kind grosse Unsicherheit und teilweise auch Angst auslösen.

Gemeinsames Ablaufen des Schulweges ist für die Kinder enorm wichtig.
  • Thematisiere den Kindergarten. Es gibt tolle Bilderbücher dazu. Vielleicht stöberst du einmal durch die Bibliothek in deiner Nähe?
  • Schaut euch den Kindergarten schon einmal von Aussen an. Was hat es rundherum? Gibt es einen Spielplatz? Das Kennen der Umgebung schafft Sicherheit.
  • Lauft gemeinsam den Kindergartenweg ab. Lass dich von deinem Kind führen und schaffe so Erfolgsmomente.
  • Und natürlich: der Schnuppertag. Ermögliche deinem Kind einen Besuch im Kindergarten. Falls ihr am vorgegebenen Datum nicht könnt, vereinbart einen individuellen Termin mit dem Kindergärtner / der Kindergärtnerin. Auch das Hineinschnuppern in schulergänzende Betreuung / Tagesschule macht Sinn. Auch wenn es vielleicht nicht offiziell angeboten wird, frag unbedingt bei der Leitung nach. Ein Besuch vor dem Schulstart sollte in jeder Betreuungseinrichtung möglich sein!

Der Kindergarteneintritt & seine Jackpot-Frage

2. Sensibilisierung

Wie schon erwähnt, das Kind wird ca. 20 mal täglich gefragt, ob es sich auf den Kindergarteneintritt freut. Aber wie kann man sich auf etwas freuen, dass man (noch) gar nicht kennt?

Hier müssen wir als Erwachsene unbedingt sensibler werden.

Versuch doch anstelle der bekannten Ja-Nein-Frage, offene Fragen zu formulieren, wie z.B.:

  • Was denkst du, erwartet dich im Kindergarten?
  • Was macht ihr wohl den ganzen Tag?
  • Wie sieht deine Kindergarten-Tasche / -Znünibox / deine Finken aus?

Durch solche Fragen können wir auch eher herausfinden, was das Kind noch braucht, wo noch Unsicherheiten bestehen, etc.

3. Akzeptanz

Ja, wir können dem Kind Sicherheit geben, Ängste abbauen und versuchen, dem Thema mit viel Sensibilität zu begegnen. Das ist aber alles kein Garant dafür, dass sich das Verhalten der Kinder ändern wird.

Was sich aber mit grosser Wahrscheinlichkeit verändern wird, ist deine persönliche Einstellung zu dieser „schwierigen Phase“. Wenn wir einmal verstanden haben, warum unsere Kinder gerade reagieren, wie sie es tun, fällt uns der Umgang damit meist leichter. Wir können akzeptieren. Und wo Akzeptanz passiert, geschieht auch Beziehung.

Dein Kind merkt, einmal mehr, dass es sein darf, wie es ist. Dass du es akzeptierst und liebst, egal was da noch kommt. Und das verändert die komplette Situation.

Mit Liebe & Gelassenheit begleiten

Den Kindergarteneintritt mit Liebe und Gelassenheit begleiten.

Irgendwann habe ich eingesehen, dass es nicht besser wird, wenn ich dem Kind sage, dass es vor zwei Wochen seine Socken noch selbst anziehen konnte und es das jetzt immer noch kann. Ich habe verstanden, dass das einzige, was uns in dieser Situation hilft, liebevolle Begleitung ist. Ich habe akzeptiert, dass wir da gemeinsam durch dürfen. Und angefangen, die geforderte Nähe zu geben, gelassen, in Liebe.

Denn vielleicht ist es das letzte Mal, dass Kind nicht alleine schlafen will, mich praktisch keine Sekunde aus den Augen lässt und am liebsten immer in meiner Nähe ist. Vielleicht ist die Phase auch ein wichtiger Teil für mich. Für mein Loslassen. Vielleicht geht es in dem ganzen doch mehr um mich, als dass ich anfangs dachte? 😉

Wie erlebst du die letzten Wochen vor dem Kindergarteneintritt? Hast du bis jetzt ähnliche Erfahrungen gemacht? Und wie gehst du damit um? Ich freue mich auf deinen Kommentar. Wusstest du übrigens, dass schon bald mein erster Elternkurs stattfindet? Da gibt es noch mehr Inputs für mehr Gelassenheit im Familienalltag. Hier findest du alle Infos dazu.

Deine

Corina

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